Jedes Jahr freue ich mich schon im Frühjahr auf das erste Segelevent, Pfingsten. Da machen sich die Teamer der DJH-Segelschule auf, um zusammen segeln zu gehen. Wir suchen uns jedes Jahr ein anderes spannendes Revier und haben ein langes Wochenende Spaß zusammen. Segeln, Grillen, gemeinsame Abende, spannendes Segelrevier...immer wieder ein tolles Event.
2017 geht es in den Nordwesten Richtung Niederlande zum Veluwemeer. Es ist 11:30 Freitag Mittag und ich springe anstatt in die Kantine in mein Auto. Ab Richtung Norden! Wir Teamer kommen aus ganz Deutschland, so können sich viele Fahrgemeinschaften bilden. Somit ist mein erstes Ziel, Sammelpunkt Frankfurt Flughafen/S-Bahnhof, auch schon bald erreicht. Nach den ersten Feiertagsstaus sowie leichten Verspätungen im Bahnverkehr ist unsere kleine Reisegruppe mit 6 Temern zusammen und auf dem Weg.
Zum Glück kamen wir in nicht zu viele der Staus zum langen Wochenende und gegen 21 Uhr sind wir am Campingplatz Veluwemeer. Unsere Freunde, die eine kürzere Anreise hatten, waren schon fleißg einkaufen. Wasser, Zeltplatz und Ferienunterkunft inspeziert und dann entspannt den Abend zusammen gesessen. Ist doch immer wieder schön einen Großteil der aktiven Teamer zusammen zu treffen. Wir sind dieses Jahr über 25, top!
Am nächsten Morgen sind wir nach dem Frühstück sehr gespannt endlich aufs Wasser zu kommen. Dieses Jahr haben wir ein richtiges Highlight zum jährlichen Pfingstsegeln, FOILEN :) Ihr kennt die Bilder der America's Cup Boote oder auch Vendé Globe...diese Boote schweben und fliegen über das Wasser und haben im Wasser nur ein Foil. Genau das wollen wir dieses Pfingsten auch mal mit Jollen probieren.
Dazu sind wir bei
Foilingexperience und können den Prototypen FLO1 von
Aeronamics testen.
Leider ist am Morgen nicht optimaler Wind und es ist zum Mittag ein Gewitter angekündigt...Wir verschieben den Start mit dem Foiler und fahren mit den anderen Booten der Segelschule kurz auf das Veluwemeer. Das Angebot ist super hier: Topcat, Topaz Argo oder gerne auch etwas gemütlicher auf Falken.
Ein paar Brote zur Stärkung am Mittag, zum Glück kein Gewitter und nur ein kleiner Schauer und wir sind wieder bereit zu neuen Segelabenteuern. Nach der kurzen Theorieeinheit an Land zum FLO1 und wie das mit dem Foilen eigentlich so funktioniert geht es wieder aufs Wasser. Fast jeder aus unserer Teamer Runde will den FLO1 mal probesegeln...Die erste Gruppe (dem nicht ganz so starkem Wind geschuldet) besteht aus unseren leichtetsten Teamern.
Auf zur Premiere! Heute segelt die erste deutsche Seglerin die foilende Jolle FLO1 von
Aeronamics. Was soll ich sagen, das sieht schon sehr sehr souverän und gut aus :) Da ich kein Fliegengewicht bin, benötige ich etwas mehr Wind und bin demnach in der späteren Gruppe zum foilen ;) Ich schaue mir das also gemütlich von einem Falken aus an und bin nur durch das Zusehen schon begeistert.
Der nächste Tag bringt guten Wind! Da brauchen wir sogar auf dem Falken improvisierte Ausreitgurte. Die Katamaran Besatzungen hängen komplett draußen im Trapez und zischen über das Veluwemeer. Der FLO1 foilt was das Zeug hält...die Teamer der DJH-Segelschule sind im Geschwindigkeitsrausch...
Gegen Nachmittag bin ich dann endlich dran mit dem Foilen. Zu drei Seglern und zwei Foiling-Trainern geht es im Motorboot aufs Wasser. Helm auf (der Carbonbaum ist hart und hängt tief) und geschwind auf den FLO1 geklettert. Erstes Gefühl von dem Boot ist sehr positiv. Es sieht zwar filigran aus, ist aber gar nicht so kippelig. Lässt sich segeln, wie ein normaler Laser. Kleiner aber feiner Unterschied ist das riesige Foliensegel und die beiden Carbon-Foils rechts und links im Rumpf.
Gar nicht lange nachdenken, den Lee-Foil ins Wasser auf Position und los segeln...Hier gibt es ganz schon viele Leinen, doppelt ausgeführt und ins Cockpit gelegt. Der Foiling Laie braucht aber glücklicher Weise nicht alle Trimm-Möglichkeiten zu nutzen ;)
Nach ein paar Metern ist das Gefühl für das Boot da...im Hintergrund höre ich das Motorboot und den Trainer nützliche Tips rufen: "...Segel auf, Abfallen, Gerade, nach vorne Rutschen..." dann plötzlich tut sich etwas "...Segel dicht!!!" höre ich nur noch von irgendwo hinter mir... Dann werde ich plötzlich merklich schneller und hebe mich elegant aus dem Wasser...
Die Bootsgeräusche verändern sich und...ich fliege... :)
An Land bekommen wir das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Wir Segler denken und fühlen doch irgendwie ähnlich, es war ein richtig tolles Segel-Erlebnis. Gefüllt mit Emotionen, Ereignissen und vielen neuen Erfahrungen lassen wir den Abend mit einem Grillfest und entspannter Runde ausklingen. Am nächsten Tag geht es auch schon langsam wieder zurück Richtung Heimat.
Vielen Dank an unsere tollen Teamer der Segelschule sowie unseren Frenden von
Aeronamics. Es hat sehr viel Spaß gemacht und es war uns eine Ehre den FLO1 testen zu können. Wir würden sofort wieder mit euch segeln gehen!
Nun sind es nur noch wenige Tage bis auch in Zwischenahn die Saison wieder beginnt. Eins kann ich sagen, wir alle sind total heiß aufs Segeln...bald geht es weiter...
Wir freuen uns auf euch, dann bei uns in der DJH-Segelschule!