Zwischen Ahn(ung) und Seemannsgarn
Dieses Jahr wurde zum 1. Mal ein neues Konzept, nämlich die Wassersportfreizeit, von der DJH Segelschule ausprobiert. In Zusammenarbeit mit der benachbarten WSM Funsport konnten 4 verschiedene Wassersportarten in Theorie und Praxis ausprobiert und erlebt werden. Als da wären Segeln, Kanufahren, Windsurfen und Stand-Paddeling.
Die beiden letzt genannten Sportarten wurden von der WSM Funsport angeboten.
Die netten und kompetenten Teamer und Surf-Lehrer waren jederzeit bereit, auch die dusseligsten Fragen zu beantworten. Der letzte Schrei ist das Standup-Paddeling, paddeln im Stehen auf einem Surfbrett ohne Schwert. Für manche war das etwas langweilig, für andere die Erfüllung aller Seemanns(frau)-Träume.
Alle Angebote wurden von den 23 unerschrockenen Teilnehmern rege in Anspruch genommen, da auch das Wetter fast optimal war. Bei Flaute wurde dann schon mal ohne Geld zum Kaffeetrinken nach Dreibergen gepaddelt. Hätte nicht jemand einen Notgroschen dabei gehabt, hätten die Teilnehmer zum Tellerwaschen da bleiben müssen.
Trotz des straffen Tagesablaufes konnte man auch entspannen, also sich sonnen, shoppen gehen oder sonst sich verlustieren, da alles freiwillig ausprobiert werden konnte.
Der Spaß kam auch nicht zu kurz, denn nach einem anstrengenden Tag auf dem Wasser konnte man sich den Rest am traditionellen Lagerfeuer beim Singen geben. Hierbei wurde auch Seemannsgarn gesponnen und zwar immer dann, wenn gegen ungeschriebene Gesetze der Segelschule verstoßen wurde, musste eine erfundene Geschichte zum Besten gegeben werden. Dazu kreiste dann die Sherry-Flasche oder der Gummibärchenbeutel. Dieses Prozedere nennt man dann "Besanschot". Da die ungeschriebenen Gesetze den Teilnehmern im Vorfeld nicht mitgeteilt wurden, kam eine ansehnliche Anzahl von "Besanschot" zustande.
Nach einer Woche reisten viele ab mit dem festen Vorsatz, im nächsten Jahr wieder zu kommen.
Zwischen Surfbrettern, Segeln und Seemannsgarn
Geschrieben von Pauline
Der Begriff "Landratte" trifft ganz gut auf mich zu. Unsere Sommerurlaube verbrachten wir in den letzten Jahren in den Bergen mit Trekkingtouren. Doch dieses Jahr sollte alles anders werden. Surfen & Segeln standen auf unserem Urlaubsplan.
Für jemanden, der sich sonst darauf beschränkt, sich mit eigener Muskelkraft - schwimmend - durch das Wasser zu bewegen, also ein völlig neues Terrain. Ort dieses "Experimentes" war Bad Zwischenahn, ein idyllischer und beschaulicher Ort in der Nähe von Oldenburg. Zum Wassersport dient der angrenzende See, den die Anwohner liebevoll "Zwischenahner Meer" nennen. Schon am Tag unserer Anreise stachen wir mit den Booten in See. In Begleitung eines segelerfahrenen Teamers versuchten wir uns an den ersten Manövern. Bei einer anschließenden Lagerfeuerrunde konnten wir - wie im Seemannsleben üblich - Stimme und Glas zum Klang der Gitarre erheben.
Am nächsten Tag wählten wir, je nach Interesse, zwischen Surfen, Segeln und Kanufahren. Und so bevölkerten wir schon in den frühen Morgenstunden das Zwischenahner Meer mit zahlreichen kreuzenden Segelbooten und Windsurfern. Man sollte natürlich nicht unsere ersten Anfangsschwierigkeiten verschweigen. Aber keine Sorge, ein Rettungsboot war immer vor Ort. Bei traumhaftem Sonnenschein erzielten wir auch, Dank der Geduld der Teamer, schnelle "Lernerfolge". Wir sind zwar noch immer keine Surf-, Segel- oder Stand-up Paddeling-Profis, aber der Grundstein ist gelegt.
Nach einer Woche lässt sich da nur sagen: "Leinen los" und "Schiff ahoi".
Wie gewohnt und doch anders!
Geschrieben von Norbert
Mit 15 Jahren Erfahrung bezüglich Segelfreizeit in der DJH Bad Zwischenahn war ich schon bei der Ankündigung diese Kurses im Sommer 2010 neugierig und entschlossen, neben der Segelfreizeit zusätzlich die Wassersportfreizeit zu buchen.
Eine völlig neue Erfahrung gab es schon zu Kursbeginn. Sind es in der Segelfreizeit überwiegend einzeln anreisende Teilnehmer, gelegentlich mal ein Pärchen, so traf ich hier gleich 4 Familien mit Jugendlichen und erwachsenen Kindern. Aber weit gefehlt, wer da ein reines Familienklüngeln erwartet hat. Ich hatte bisher selten am ersten gemeinsamen Abend eine so offene und vor allem gesangsfreudige Teilnehmerschar erlebt. Die hier angereisten Familien hatten wirklich die Vielfalt des Angebotes im Auge, um jedem etwas zu bieten, dem einen mehr sportlich fordernd, dem anderen mehr sportlich genießend.
Die Einzelteilnehmer hatten sicherlich im Fokus, neben dem üblichen Segeln auch mal was anderes zu wagen und dabei auch eine fundierte, fachliche Begleitung zu haben. Alles dies war so auch gegeben.
Einige Neulinge waren begeistert, andere entschieden, dass dieser Sport nichts für sie sei (auch das ist ja schon ein Gewinn!). Ähnlich ging es sicherlich auch Neulingen im konventionellen Segeln. Hier machten insbesondere Jungendliche die Erfahrung, dass Segeln nicht langweilig ist, wenn man sich die richtig sportlichen Boote aussucht. Bei 2 Jugendlichen scheint es bei den Lasern gefunkt zu haben.
Die Erfahrung mit Paddeln und Stand-up-Paddeling waren ebenfalls unterschiedlich. Dies ist nichts für mich, aber andere Teilnehmer finden das Klasse und so soll es auch sein.
Für mich war es ein tolles Erlebnis, sich spontan immer wieder für die eine oder andere Sportart zu entscheiden und ich habe das auch voll ausgelebt.
Mein Fazit:
Tolles Angebot für Einsteiger und Fortgeschrittene, ob in Familie oder Solo.
(Norbert)